Interview Nova Expert

Sehr geehrte Frau Pröls,

sie sind Heilpraktikerin und führen Ihre Praxis für klassische Homöopathie in Lindau (Bayern).

Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor.

Ich arbeite rein klassisch homöopathisch nach den ursprünglichen Regeln der Kunst (Homöopathik). Eine Heilkunst, die alle Modeerscheinungen überdauerte. Diese Stabilität und Sicherheit schätze ich gerade in der heutigen Zeit sehr. Das möchte ich an meine Patienten weitergeben. Die Homöopathie wirkt auf allen Ebenen – Körper – Geist – Seele und ist richtig angewendet ohne Nebenwirkungen. Egal ob jemand wegen Gelenkschmerzen, Burnout, Allergie, hormonelle Schwierigkeiten oder Autoimmunerkrankung kommt. Egal ob in der Schwangerschaft auf Medikamente verzichtet werden soll, Säuglinge von Beginn an natürlich behandelt werden sollen, Kinder Entwicklungs- oder Schulschwierigkeiten haben, unerfüllter Kinderwunsch plagt oder im Alter viele Zipperlein oder schwere Einschränkungen bestehen, die Homöopathie bietet Hilfe in allen Bereichen.

Mir ist die Hilfe zur Selbsthilfe wichtig. So begleite ich meine Patienten dahin, dass sie sich und ihrer Familie zunehmend mehr selbst helfen können, selbstbewusster und sicherer im Umgang mit alltäglichen oder persönlichen Beschwerden werden und in ihren persönlichen Bedürfnissen gestärkt werden. Viele Menschen sind auf Medikamente angewiesen. Hier begleite ich homöopathisch um Nebenwirkungen zu reduzieren, entgiften, Wechselwirkungen zu erkennen und die Gesundheit und Selbstheilungskräfte anzuregen. Sobald sich der Gesundheitszustand damit stabilisiert, kann oft in Absprache mit dem behandelnden Arzt die Dosis der Medikamente reduziert werden. Eine schöne und sanfte Methode zu mehr Gesundheit, Freiheit und Wohlbefinden.


Was hat Sie dazu bewegt, Ihren heutigen Beruf zu ergreifen?

Einschlägige Erlebnisse in der Familie und die Erkenntnis, dass Homöopathie weit mehr ist als nur homöopathisch zubereitete Arzneien.
Anfangs sehr skeptisch wurde die Homöopathie für mich zu einer Lebensphilosophie.

Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben?

- Beratung auf Augenhöhe
- Zurück zur Natur
- Reduzierung auf das Wesentliche
- Stärkung der eigenen Person/ persönliche Entwicklung
- Hilfe zur Selbsthilfe

Wo sehen Sie die besonderen Stärken der Homöopathie?

Ganz wenig Arznei kann oft ganz viel bewirken. Ich will Ihnen ein Beispiel erzählen: Einmal erzählte mir ein Freund, dass er sich um seinen Freund sorge, der seit 2 Wochen mit hohem Fieber in der Klinik liegt und keine Medikamente anschlagen. Ich bot an, nach ihm zu sehen und erntete ein Lachen und den Hinweis auf die vermeintlichen Grenzen der Homöopathie. Eine Woche später rief er mich wieder an und bat mich, nun doch nach seinem Freund zu sehen, er würde von Tag zu Tag schwächer. In der Klinik befürworteten die Ärzte jegliche Unterstützung. Schon nach der ersten Gabe der Globuli fühlte sich der Patient zunehmend besser, das Fieber sank und bald konnte er wieder essen. Nun litt er unter resistenter starker Verstopfung. Als typische Folge von vielen Medikamenten gab ich Nux-vomica C30 und so löste sich auch das Problem zur Überraschung des Patienten rasch. Es wurde eine Autoimmunerkrankung vermutet und er sollte hochdosiert Cortison erhalten. Der Patient hatte Angst davor und so fuhren wir mit der homöopathischen Behandlung in der Klinik fort. Nach 2 Wochen konnte er zur Kur entlassen werden. Ohne Cortison, ohne weitere Medikamente.

Heute ist er wieder aktiver Bergführer. So schnell und so kräftig kann die Homöopathie wirken. Das sind wundervolle Erlebnisse. Die Homöopathie verschreibt nicht nach Diagnosen oder einzelnen Symptomen. Das ist ein großer Vorteil. In der Homöopathie sieht man sich den Patienten in seinem ihm eigenen Ausdruck genau an und verschreibt eine individuell ausgesuchte Arznei – für Körper, Geist & Seele. Damit kann Heilung auf allen Ebenen gleichzeitig stattfinden. Die Globuli wecken die eigenen Ressourcen und bringen das zu Tage, was der Mensch für seine eigene Heilung benötigt. Das ist für mich immer und immer wieder ein Wunder.

Similia similibus curentur – Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt.

Die besondere Stärke der Homöopathie sehe ich ganz klar in ihrer Einfachheit. Einfachheit dahingehend, dass es nicht viel braucht um gesund zu werden.


Sie sagen auch bei chronischen Erkrankungen kann die Homöopathie gute Erfolge erzielen. Gilt dies für alle chronischen Erkrankungen?

Ja.

Wo liegen Ihrer Erfahrung nach die häufigsten Ursachen für chronische Erkrankungen?

Wir kommen alle mit einer gewissen Veranlagung zur Welt (Miasmatik). Dazu kommen verschiedene Einflüsse in unserem Leben, wie z.B. einschneidende Erlebnisse, Unfälle, Traumen, Impfungen, Medikamente, Stress, Ernährung, etc. Abhängig von unserer Grundveranlagung und dem, was in unserem Leben hinzukam, gehen wir unterschiedlich mit den Einflüssen um und sind empfänglich für bestimmte Erkrankungen. Je mehr
hinzukommt, desto schwächer wird unsere Lebenskraft und desto weniger sind wir in der Lage, adäquat auf äußere Reize zu reagieren. Es kommt zu überschießenden Reaktionen wie bei Allergien oder zu mangelnder Reaktion. Z.B. konnten die meisten Krebskranken jahrelang schon kein Fieber mehr entwickeln. Paracelsus sagt: „Gebt mir eine Arznei, die Fieber erzeugt  und ich heile jede Krankheit.“

Wir sind heute bemüht, alle physiologischen Reinigungsprozesse (Fieber, Schnupfen,…) zu unterdrücken – zu einem hohen Preis. Meine Aufgabe sehe ich darin, die physiologischen Zusammenhänge sichtbar zu machen, die Einflüsse, die zum heutigen Zustand geführt haben sanft zu behandeln und damit den Körper in seiner Selbstheilung zu unterstützen. Überschießende oder fehlende Reaktionen können so wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Eine gesunde Ernährung und achtsamer Umgang mit uns selbst gehört
auch dazu. Darin begleite ich meine Patienten. Allerdings ohne Diätvorschriften, Nahrungsergänzung o.ä.. Auch hier wieder ganz individuell – entlang den persönlichen Bedürfnissen und hin zu mehr Freude am Essen.


Wie gestaltet sich eine Erstberatung/Behandlung wenn ich zu Ihnen komme, was erwartet mich?

Vor der Erstanamnese bekommen Sie von mir einen Fragebogen, auf dem Sie in Stichpunkten Ihre Beschwerden und wichtige Einflüsse in Ihrem Leben chronologisch notieren. Dazu die Familienanamnese, d.h. welche Erkrankungen gab es in Ihrer Familie (Eltern, Großeltern, Geschwister, Kinder). Es ist erstaunlich, wie oft schon dabei kausale Zusammenhänge für den Patienten sichtbar werden. Die Erstanamnese dauert bei einem Erwachsenen 2-3 Stunden, bei einem Kind ca.1 Stunde. Die Anamnese beinhaltet ein ausführliches Gespräch sowie eine körperliche Untersuchung. Danach nehme ich mir Zeit alles inkl. etwaiger Befunde auszuwerten, ggf. einen Behandlungsplan zu erstellen und Ihre individuelle Arznei auszusuchen. Ca. eine Woche nach Einnahmebeginn kontrollieren wir (telefonisch) die Dosierung Ihrer Arznei, damit diese ganz auf Ihre eigene Empfindlichkeit angepasst werden kann.

Im weiteren Verlauf finden dann in der Regel anfangs alle 4-6 Wochen, später alle 8-12 Wochen eine Folgeanamnese statt (1 Std.). Bei diesen Terminen wird der Behandlungsverlauf kontrolliert, ggf. die Arznei angepasst und das weitere Vorgehen besprochen. Ebenso ist Raum für Fragen, Beratung zu Ernährung und Lebensführung, Entwicklungsbegleitung und eventuell auftretende persönliche Themen & Bedürfnisse. Wenn ein Patient sich anfangs nicht soweit öffnen möchte oder es keine Informationen zur Herkunftsfamilie gibt, ist das kein Problem. Die Homöopathie bietet verschiedene Facetten. Nach dem Zwiebelschalenprinzip zeigt sich das was gebraucht wird.


Sie begleiten auch die schulmedizinische Therapie bei chronischen Erkrankungen Ihrer Klienten. In welchen Fällen kann dies z.B. sinnvoll sein?

In allen Fällen. Wichtig ist eine offene gute Zusammenarbeit und eine lösungsorientierte Grundeinstellung.

Mit welcher Behandlungsdauer muss man bei chronischen Beschwerden rechnen bis sich eine Verbesserung bzw. Ausheilung einstellt?

Eine Verbesserung des Allgemeinbefindens stellt sich in der Regel sehr schnell ein. Die Miasmatik konzentriert sich auf kausale Zusammenhänge. D.h. wenn eine Ursache erkennbar wird, z.B. seit dem Unfall, seit der Infektion, seither bestehen die Beschwerden, dann kann die Homöopathie hier großartiges leisten und oft sehr schnell Heilung herbeiführen, auch wenn die Beschwerden schon viele Jahre bestehen.

Z.B. hat eine Kollegin einen 10 Jahre andauernden therapieresistenten Husten in Kürze heilen können, nach dem klar wurde, dass der Husten unmittelbar nach einem Schock auftrat. Somit wurde der Schock behandelt und der Husten verschwand. Auch bei Heuschnupfen habe ich oft schnelle Heilungen erlebt.

Das ist sehr individuell und hängt vom Beschwerdebild, der Ursache, den bisherigen Behandlungen und dem persönlichen Engagement ab.


Welche präventiven Maßnahmen empfehlen Sie um chronische Krankheitszustände zu vermeiden?

Gesunde Ernährung (normale ausgewogene Ernährung, je natürlicher und unbehandelter desto besser), frische Luft, Bewegung, Schlaf und so wenig Fremdeinflüsse wie möglich (Medikamente, Impfungen, Nahrungsergänzungsmittel, Elektrosmog, etc.). Alles was uns die Werbung als so gesundmachend verspricht, sollte gut hinterfragt werden.

Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten?

Mir ist ein ehrliches und offenes Miteinander auf Augenhöhe wichtig.

Andere Überzeugungen gehören dazu und mit entsprechender Offenheit kann aus allem das Beste geholt werden.

Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Ich liebe es, den Dingen auf den Grund zu gehen und mit meinen Patienten Lösungswege zu finden. Die Homöopathie bietet mir Möglichkeiten
auf allen Ebenen.

Die Freude der Patienten ist mir der größte Lohn.

Ich freue mich, jeden Tag an und mit meinen Patienten lernen zu dürfen.

Ihr Lebensmotto in einem Satz?

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2.Tim 1,7)

Homöopathie ist teuer – stimmt das?

Die Erstanamnese ist sehr ausführlich und damit eine Investition in Ihre Gesundheit. Kaum jemand nimmt sich heute die Zeit, die Komplexität auf allen Ebenen anzusehen.

Nach der Erstanamnese arbeite ich in Ruhe alles durch und suche eine für Sie individuell angepasste Arznei.

Die klassische Homöopathie verdient nicht an Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminpräparaten, Kosmetika o.ä.. Diese sind in der Regel sogar kontraproduktiv. Die homöopathischen Arzneien sind dynamischer Natur, kosten wenig und haben trotzdem eine tiefe und lang anhaltende Wirkung. Daher sind in der Regel Folgetermine nur alle 4-6 Wochen, später alle 8-12 Wochen nötig. Wenn akute Erkrankungen auftauchen, können diese auf dieser Grundlage meist schnell und gut behandelt werden. Immer wieder sind die Patienten überrascht, wie so wenig so gut helfen kann.

Eine akute Behandlung ohne Erstanamnese ist möglich und wird gerne mal zum kennen lernen genutzt. Ohne ausführlichen Hintergrund ist die rein akute Behandlung jedoch nicht so zuverlässig und zielt nicht auf eine Wiederherstellung Ihrer gesamten Gesundheit ab sondern nur zur Linderung Ihrer aktuellen Symptomatik.

Gerne gebe ich mein Wissen an Sie weiter. Sie lernen sich und Ihren Körper zunehmend besser kennen und gewinnen damit Ihre Eigenkompetenz zurück. Ein guter Therapeut macht sich auf Dauer überflüssig.

Im Gegensatz zu anderen Therapien sind die homöopathischen Arzneien sehr kostengünstig. Der Körper wird langfristig wieder in die Lage versetzt sich selbst zu heilen und aus der Nahrung alle Substanzen zu ziehen, die er benötigt. Damit werden Sie frei von teuren Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminpräparaten, Kosmetika oder anderen Medikamenten.

Günstiger geht´s nicht. Sicher auch ein Grund dafür, dass die Homöopathie angefeindet wird.

Mein Anliegen ist, Ihnen diese Freiheit zu schenken.